Konfektionierung von Kabelbäumen zur Verlagerung der ECU an kühlere Orte

  • Moin moin!

    Soweit ich es in Erfahrung bringen konnte, wollte man mit den sehr nah am Motor installierten ECUs tatsächlich Kabellänge und den Aufwand für die offensichtlich teure Kabelkonfektionierung sparen.


    guzzi97 Löten muss man sogar ziemlich gut können, anders geht es nicht. Aber keine Hexerei. Kann das ganze gerne auch für Euch machen, dauert aber und ist nicht billig, ich schätze, dass ich bestimmt 30 Stunden Arbeit brauche. Wenn man aber bedenkt, dass die ECUs nicht leicht erhältlich sind und vor allem das Überleben der Fahrzeuge davon abhängt, finde ich den Aufwand gerechtfertigt. Es sind auch nicht alle ECU-Fehler reparabel.


    @baumschubser171 Was das Geld angeht: Es gibt die Stecker als sogenannte Reparatursätze für den Fiat Punto, ist ganz aus Plastik, sieht furchtbar aus und kostet ca. 170 Flocken....


    SchönenTag Euch, Fortsetzung folgt.

  • Hat eher was mit schneller Montage am Band zu tun ... der Motor kommt so fast fertig verkabelt aus dem Motorenwerk in die Montagehalle und 2 ... 3 Klicks später ist der fertig mit dem Auto verkabelt .

    Sitzt das Steuergerät entfernter in der Karosserie , müssen etliche Kabelstränge verclipst und getestet werden .

    Wenn etwas nicht funzt fällt auch sofort wieder eine aufwändige Fehlersuche an .


    Im Opelwerk hier wurden die Motoren mit Fahrschemel etc. komplett montiert, dann kam ein Teststecker dran, der Motor wurde gestartet und sämtliche Funktionen durchgeprüft .


    Am Auto Restkabelbaum im Werk kam ne Simulationsbox.... um die Elektrik ohne Motor zu testen .... und irgendwann am BAnd wurde das "mal eben" zusammengesteckt.....


    Was dahinter steckt ?? Schnellstmögliche und billigste Montage . Halten muss das nur 3 bis 4 Jahre , dann ist der erste Leasingnehmer durch und die Karre an die 2-Hand verscherbelt , Der Besitzer hat dann eh keine Garantie und Kulanzansprüche mehr ......

    Einmal dachte ich ich hätte unrecht, aber ich hatte mich geirrt .....

  • Hi!

    Grundsätzlich gilt, dass Elektronik umso länger lebt, je normaler die Temperaturen sind. Daher macht eine Verlagerung ganz grundsätzlich dann Sinn, wenn das Steuergerät sehr nah oder direkt (dann kommen noch Vibrationen dazu) am Motor verbaut wurde und z.B. durch Abgaskrümmer direkt zusätzlich starker Strahlungshitze ausgesetzt ist.


    Ob im Einzelfall für ein Steuergerät besondere Gefahr besteht, hängt natürlich neben den Temperaturen auch von der Machart ab (Stichwort Leitkleber). Da zeigt sich die Langzeitstabilität erst nach Jahren. Die ME 7.3.1 Steuergeräte aus Anfang der 2000er sind wohl besonders empfindlich.


    Einbau und Machart der moderneren ECUs der Giulietta kenne ich aktuell nicht, habe im Netz auf die Schnelle nix gefunden. Ich denke schon, dass die Jungs von Bosch und Co. was dazugelernt haben... hoffentlich. Da die Steuergeräte ja noch problemlos erhältlich sind und bis dato keine Probleme bekannt sind (soweit ich weiss), würde ich erstmal abwarten. Die einzige Ausnahme würde ich bei einem potenziellen Sammlerauto machen.


    Grüsse, Thomas

  • In den ersten Typ930 lag das MSG im Beifahrerfußraum. Unter einem Deckel. War aber auch ein ordentlicher Brotkasten.

    Erst die mit dem Platedeckel auf dem Motor haben das in den Motorraum bekommen.

    Ich würde mit den Kabelverlängerungen nicht zu freizügig rumexperimentieren. In die MSG gehen auch diverse Busse. So wie man die Autoindustrie kennt, sind die aus Konstengründen womöglich schon an physikalische Grenzen geführt, was zB zulässige Kabellängen angeht. Das kann in verschiedenen Situationen zu komischen Fehlerbildern führen.


    PS: Solange das Steuergerät an den kühlrelevanten Teilen (Metallgehäuse) nicht über 90°C warm wird, würde ich mir da wenig Sorgen machen. Halbleiter degenerieren erst ab 180°C.

    Hier wird Benzin noch mit Liebe verbrannt.

  • Hi,

    ja, die Bauteile sind auch nicht das Problem, sondern die Verarbeitung. Leitkleber etc. Warum geben denn sonst die ME 7.3.1 den Geist auf?

    Bus-Problematik ist in der GTA kein bekanntes, weil keine komplexe Busstruktur vorhanden. Ansonsten sind meines Wissens BUS-Systeme in den Autos mehrere Meter lang und dafür ja ausgelegt. Natürlich kann es sein, dass alles wegen der grösseren Leitungslängen instabiler wird. Glaube ich bei einem guten halben Meter länger aber nicht. Wir werden sehen.

    Schönen Sonntag, LG, Thomas

  • Moin moin!


    Erstmal vielen Dank für die Kommentare!


    Hier also der erste Teil zur Verarbeitung der eingangs erwähnten Materialien zu hoffentlich hübschen und vor allem funktionsfähigem Kabelbäumen.


    Konfektionierung der Stecker, die an der ausgelagerten ECU angebracht werden.


    Zur Erinnerung: die Stecker unterscheiden sich, der fahrzeugseitige F- oder A- Stecker hat zwei zentrale Doppelnasen, der motorseitige M- oder B-Stecker hat zwei zentrale und zwei an der Vorderseite des Steckers angebrachte Nasen. Nicht verwechseln!


    Schritt 1: Kabelbäume vorbereiten

    Die beiden Kabelbäume (z.B. von Alfa 147 1,6 TS und Opel Zafira/ Astra 2,2i) werden sämtlichen Isolationsmateriales/ sämtlicher Wellrohre entledigt. Beim Abwickeln der Isolation ist unbedingt darauf zu achten, dass kein Kabel über Gebühr gebogen oder gar geknickt wird. Das Problem bei älteren Kabelbäumen ist nicht die Kupferlitze, Kupfer ist sehr haltbar, sondern das Isolationsmaterial, das mit der Zeit, wieder unterstützt durch die Hitzeeinwirkung, spröde wird. Eventuelle Isolationsdefekte durch eine gebrochene Kabelhülle können richtig Ärger machen und sind schwierig zu diagnostizieren.


    Schritt 2: Stecker konfektionieren

    Der Deckel der Stecker ist durch vier Haltenasen befestigt, einfach ausklipsen (Bild). Bei Draufsicht auf den Stecker sieht man einen Einsatz aus einem nylonartigen Material mit den vielen Öffnungen für den Kabeldurchtritt (Bild). Dieser muss und darf nicht entfernt werden, da einem ansonsten die gesamte Silikonfüllung des Steckers entgegenkommt. Bei genauer Ansicht erkennt man die Form des Kabeldurchtrittes: Nicht ganz rund, sondern mit zwei diagonal angebrachten Ausziehungen (Bild). Diese sind für die Ausrichtung der einzelnen Pins wichtig! Damit man die Pins entfernen kann, muss der violette Halteriegel (Bild) entfernt werden. Dazu den Riegel mit einem langstieligem Schraubendreher mit kleiner Klinge von der hinteren Schmalseite des Steckers herausdrücken. Das Teil ist relativ empfindlich und darf nicht beschädigt werden, flutscht aber eigentlich gut raus.

    Die Nummerierung der Pins steht auf dem Nyloneinsatz. Welche der Pins belegt sind, entnimmt man der Belegungsliste für das jeweilige Steuergerät in eLearn. Für die 156er Reihe gerne von mir auch als PN. Bei der 156 GTA war die Belegung über die gesamte Bauzeit identisch.

    Nacheinander werden alle Positionen von 1 – 64 pro Stecker abgeklappert. Das ist bei dem Vierzylinder-Alfa-Stecker recht unproblematisch, weil sehr ähnlich, eben nur mit je vier belegten Pins für Injektoren und Zündspulen sowie weniger anderer Unterschiede, bei dem Opel-Kabelbaum natürlich etwas aufwendiger. Pins, die nicht benötig werden, sollten entfernt werden, damit der Kabelbaum nicht zu unübersichtlich und unnötig dick wird. Pin und Kabel nicht wegwerfen, werden für die andere Positionen benötigt!

    Bei den zu belegenden Positionen wie folgt vorgehen: Durch die Aussparungen im Nyloneinsatz und der Form der Pins (Bilder) sind ohnehin nur zwei Positionen möglich, aber nur eine ist richtig: Die schmale Stelle (Schneide) des PINs, an dem der violette Halteclip zu liegen kommt, muss mit der geschlossenen Seite zur Vorderseite des Steckers zeigen. Alle Kabel müssen selbstverständlich gekennzeichnet werden (Bild). Wenn alle Pinpositionen versorgt sind, müssen alle Kabel nochmals gut in die Tiefe gedrückt, werden, damit der violette Halteriegel gut in den Stecker gleiten kann. Falls hier Widerstand auftreten sollte, lieber nochmals alle Pins prüfen. Ist der Riegel beschäditg, bestünde die Gefahr, dass die Pins beim Steckvorgang nach oben rutschen.

    Anschliessend die Kabel sachte ordnen und in Richtung Steckeraustritt biegen, mit einem kurzen Stück Isolierband und einem Kabelbinder fixieren. Steckerdeckel befestigen.


    Schritt 3: Kabel verlängern

    Lötarbeit: Die Profis mögen sich über meine Ratschläge nicht langweilen, gute Lötstellen sind hier aber das A und O: Zur Verlängerung der Kabel den Stecker fixieren, auch zur Verlötung der Kabel auf Stoss – spart Platz - ist eine Halteeinrichtung sinnvoll. Zum Abisolieren empfehle ich die Verwendung einer guten Abisolierzange, die die Litzen nicht so sehr verquetscht. Die Litzen werden nur für ein kurzes Stück ineinandergeschoben, damit die einzelnen Litzen sich nicht zu sehr aufstellen. Das Lötzinn grosszügig verwenden und relativ lange fliessen lassen, damit es sich im gesamten Verbindungsbereich der Kabel gut verteilt. Extrem wichtig auch eine ausreichende (15sec) Abkühlzeit, in der die Kabel nicht bewegt werden sollten. Das vermeidet kalte Lötstellen (Bilder). Kabel auf die gewünschte Länge ablängen (natürlich so kurz wie möglich, halte aber bestenfalls die Leitungen zu den Lambdasonden für einstrahlgefährdet, die andere Motorsensorik ist kein Problem, denke ich). Schrumpfschlauchisolierung nicht vergessen. Zum Schluss hat man zwei neue Kabelbäume zu zwei Dritteln feddisch ?


    Kleiner Gag zum Schluss: Bin ja Arzt und häufig im Herzkatheterlabor... bei dem ME 7.3.1 wollte ich die Anordnung der Kontakte ansehen und habe daher die ECU geröntgt. Ist eine 6-Zylinder-Version, wie man an den 6 Endstufenplatinchen sehen kann. (Bild)


    Fortsetzung folgt. Allen einen schönen Sonntag! :AlfaFahne:

    LG Thomas


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  • ..super duper Danke Thomas.


    Das Du den/die Stecker geöffent hast, dient nur dazu, dass mann sieht, welches Kabel welchen Platz hat, richtig ?

    Somit braucht mann an der Pin-Belegung für den GTA nix ändern, richtig ?


    Grüßle

  • Im Prinzip kann mann dann ja auch eine 100% Verkabelung für die Verlängerung machen und alle Pins verbinden ?


    genau datt meinte ich :) müsste gehen..

    Mann muss halt nur nen Stecker und Buchsen "finden"...aber, genau hier liegt wohl das Problem, daher der "Umweg" mit dem Opel

    Steuergerät, reichtig ?

  • Hallo, guten Morgen!


    guzzi97: Nein, es reicht nicht, nur nachzusehen: Beim Spenderstecker vom Alfa fehlen einige Pins, weil der ja von einem Vierzylinder kommt. Der Spenderstecker vom Opelkabelbaum ist ganz anders belegt, es bleibt nix anderes übrig, als jedes einzelne Kabel durchzugehen.

    Der Umweg über Opel ist notwendig, weil Stecker/ Buchsen unterscheidlich sind, je nach Position. Man könnte (elektrisch gesehen) natürlich nur eine Sorte verwenden, dann müsste man aber die Buchsen des Steuergerätes verändern (no go).

    geiwo011: 100% Pinbelegung könnte man machen, aber erstens braucht man dann viele Pins (dazu bräuchte man zusätzliche Kabelbäume als Spender), zweitens bin ich nicht sicher, ob als frei markierte Positionen elektrisch wirklich immer unbelegt sind (gefährlich), und drittens wird so ein Kabelbaum mit 64 statt etwa 40 Kabeln viel dicker und unhandlicher...


    LG Thomas

  • Wenn ich das richtig im Kopf habe, ist das Stg bei der Ansaugseite an der Karosserie angebracht. Macht aus meiner Sicht daher keinen Sinn, wie bei den V6 Motoren

    kanns jetzt nur definitiv von der qv sagen da sitzt es hinten auf der spritzwand


    generell würde ich sagen es ist besser wenn es aus dem motorraum verschwindet

  • Guten Abend!

    So, der erste Kabelbaum ist weitgehend fertiggestellt und sollte funktionieren…

    Der Weg dahin war allerdings relativ aufwendig, aber wenn´s klappt, ist´s gut.

    Konfektionierung der Buchsen, die die originalen Stecker im Fahrzeug aufnehmen.

    Zur Erinnerung: Die Buchsen mit den Stiftleisten, die im Steuergerät verbaut sind und die es zu imitieren gilt, sind wie die Stecker nicht identisch. Alfa-ME 7.3.1-Steuergeräte haben gecrimpte Kontakte, die für eine händische Lötung nicht geeignet sind. Ersatz findet sich in Delphi-ECUs für Autos von Opel, da hier die Buchsen gelötet sind.

    Schritt 1: Ausbau der Buchsen aus dem Delphi-Steuergerät (2 Stück benötigt, da nur eine Buchse mit 64 Kontakten)

    Damit der rückseitige Deckel leichter runtergeht, die Silikonverklebung einschneiden, 4 Torx-Schrauben entfernen und Deckel vorsichtig abhebeln. Mittels kleiner Trennscheiben wird die Platine rings um die Buchsen so getrennt, dass die Buchse samt Restplatine durch die Öffnung an der Oberseite des Steuergerätgehäuses passt. Schwarze Haltenasen der Buchsen abbrechen. Um die Buchse aus dem Gehäuse zu bekommen, wird ringsum an der Buchsenfassung gehebelt (vorsichtig), bis sich der Klebstoff löst.

    Schritt 2: Aufbereitung der Buchsen

    Die Platine muss leider entfernt werden. Im ganzen bekommt man die Platine nur entfernt, wenn man alle Lötpunkte vom Lötzinn befreit. Da es sich aber um eine durchkontaktierte Platine handelt, gelingt dies nur sehr schlecht. Daher mein Alternativrezept: Mit der Trennmaschine zuerst drei Längsschnitte zwischen den Stiftleisten machen, dann die äusseren beiden Reihen schräg einschneiden (Bild). Anschliessend kann von jedem einzelnen Lötstift der Platinenrest und das Lötzinn entfernt werden. Dabei möglichst alles Zinn abstreifen. Nachfolgend werden die inneren beiden Reihen auf die selbe Art freigelegt (Bild). Das unter der Platine liegende Blech muss ebenfalls entfernt werden, dazu neben den verlöteten Stiften Einschnitte anfertigen, Blech entnehmen und restliche Blechstückchen ablöten, Stifte vom Lötzinn befreien. Man kann hierzu auch Entlötlitze nehmen, ist aber m. E. nicht nötig. Die Lötstifte dürfen auch nicht sehr lange erhitzt werden, da ansonsten das ABS der Buchse schmilzt. Da die Lötstifte recht lang sind und verhältnismässig leicht verbiegen, habe ich die Buchsen (nach Reinigung und Entfettung) mit handelsüblichem Giessharz aus dem Kfz-Zubehörhandel randvoll vergossen. Die ehemaligen Haltenasen dienen als Aufnahmen für M2,5 Schrauben.

    In den Deckel des Alugehäuses werden passende rechteckige Ausschnitte gefräst sowie korrespondierende Löcher für die Schrauben gebohrt. Deckel und Buchsen werden gründlich entstaubt und entfettet und mit fugenfüllendem, temperaturbeständigem und etwas elastischem Zweikomponentenkleber zusammengefügt und verschraubt. Nach Aushärtung (im Backofen bei 60 Grad am besten) werden die Buchsen innen und aussen mit hitzebeständiger Silikonmasse abgedichtet. Sieht dann so aus (Bilder).

    Schritt 3: Verlötung der Buchsen mit dem Kabelbaum

    Da das zu verlötende Kabel mit 0,75mm² Querschnitt die relativ feinen Lötstifte eventuell zu stark belasten würde, werden erneut Platinen eingefügt. Wegen des Rastermasses von 1,27 zwischen den Reihen eignet sich aber keine Standardplatine, sondern es müssen einreihige 16-polige Platinen gesägt werden. Das gelingt mit einer feinen Japansäge recht gut, besser geht es mit einer kleinen Kreissäge mit hartmetallbestücktem Sägeblatt. Zur besseren Erreichbarkeit der Lötstellen werden die äusseren Stiftreihen (vorsichtig!) nach aussen gebogen. Das Bild zeigt eine Versuchsanordnung, ich habe dann eine Epoxyplatine verwendet. Man beginnt am besten mit der inneren Reihe mit den meisten zu verlötenden Stiften, versieht diese mit einem Streifen Platine und verlötet Platine und Stifte. Wenn man sich nicht ganz sicher ist mit der Lötarbeit, sollte man die Lötstellen jetzt gegenseitig auf Kurzschluss überprüfen.

    Der Kabelbaum wird so hingelegt, wie es dem späteren Verlauf im Fahrzeug in etwa entspricht und provisorisch ummantelt. Dies ist notwendig, damit sich die Kabel für die Buchsen passend ablängen lassen und der Kabelbaum nicht aussieht wie eine Würgeschlange während des Verdauungsschläfchens.

    Anhand der Kennzeichnungen der Kabel werden nun alle Kabel mit Schrumpfschläuchen vorgeladen und verlötet, wobei darauf zu achten ist, dass Kabel und Stift aufeinander ausgerichtet sind das Lötzinn ausreichend lange fliesst, damit Stift, Platine und Litze zu einer Einheit werden. Anschliessend mit der benachbarten äusseren Reihe weitermachen. Bevor die Schrumpfschläche platziert werden, wird der Kabelbaum auf Kurzschlüsse und Durchgang der einzelnen Positionen überprüft. Danach mit den anderen beiden Reihen von innen nach aussen weitermachen, gründlich elektrisch prüfen und mit Schrumpfschläuchen isolieren. Wenn man sorgfältig arbeitet, passt der ganze Kabelwust bequem in das Alugehäuse (Bilder)

    Die Ummantelung des Kabelbaumes wird erst nach erfolgreicher Funktionsprüfung fertiggestellt

    So viel für heute, nächste Woche kommt der zweite Kabelbaum dran. Haltevorrichtungen für das Steuergerät sind bereits vorbereitet. Bis zum Abschluss des Projektes kann es also nur noch wenige Jahre dauern…

    Schönes Wochenende, Grüsse, Thomas


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  • Liebe alfistische Kolleginnen und Kollegen,


    heute ein kurzer Bericht über die Fertigstellung des zweiten Kabelbaumes:


    Die einzelnen Kabel des bereits mit dem Stecker konfektionierte Kabelbaumes werden nach Nummern und Gefüge sortiert, natürlich am besten aufgeteilt in die vier zu bestückenden Lötreihen (Pins 1-16, 17-32, 33-48 und 49 bis 64). Ich habe dazu ein nicht mehr lieferbares und nicht mehr reparierbares Raketentriebwerk aus Pappe, das meine Kinder früher erfolgreich getestet und eingesetzt hatten, verwendet (Bild). Nach Kennzeichnung der Litzen wird der Kabelbaum in die später gewünschte Form gebracht und wieder mit Kabelstücken zusammengebunden, um Längendifferenzen der Kabel zu vermeiden und einen „schönen“ Kabelbaum zu ermöglichen (Bild). Auf keine Fall den Dichtgummi für den Durchtritt der Kabel ins Gehäuse vergessen, später bekommt man ihn so nicht mehr drauf (man könnte ihn sicherlich trennen…).

    Die Herstellung der einreihigen Platinen aus Epoxydharz hat sich bewährt, sie lassen sich sehr präzise sägen und sind sicherlich dauerhaft als Pertinax. Es ist wichtig, recht grosszügig mit Lötzinn an Litze und Lötpunkt umzugehen, um eine stabile Einheit aus Pin, Lötpunkt und Litze herstellen zu können. Jede Lötstelle muss perfekt sein. As Platzgründen sollte mit einer der inneren Pinreihen begonnen werden, am besten die mit den meisten Pins. Beim fahrzeugseitigen Kabelbaum A oder F ist das die Reihe 17 – 32. Zuerst erfolgt immer die Verlötung der Platine mit den Pins und eventuell eine Überprüfung auf Kurzschlüsse (Bild).

    Bei diesem Kabelbaum habe ich die Kabel lang gelassen und nicht passend gekürzt. Das lötet sich leichter, allerdings muss die grössere Kabelmenge sorgfältiger im Gehäuse drapiert werden, um alles unterzubringen. Geht aber recht gut. Anschliessend die gegenüberliegende innere Leiste, dann die äusseren Leisten Pin für Pin sorgfältig verlöten. Die Schrumpfschläuche reihenweise anbringen. Schliesslich und endlich sieht das dann etwa so aus, mit lockigem, aber sorgfältig gekämmten und gelegten Haar (Bild).

    Eine Besonderheit bei Kabelbaum A bzw. F: Pin 20 habe ich herausgeführt mit einem zusätzlichen Stück Kabel. Pin 20 an Masse versetzt das Steuergerät in den Boot-Modus, dann kann man das Steuergerät vollumfänglich über die OBD-Buchse im Auto programmieren. Benutzung auf eigene Gefahr! (Bild)

    Lohn der Arbeit sind dann zwei noch improvisiert aussehende Kabelbäume, die erstaunlichwerweise an einem Steuergerät Platz gefunden haben (nach einem halben Jahr Recherche, Rumprobieren, ca. 30l Bier, derzeit glücklicherweise Augustiner Oktoberfestbier…). Es wäre schön, wenn auch noch alles funktioniert und dauerhaft ist… (Bild)

    Zur Befestigung der Buchsengehäuse habe ich eine passende 2mm-Aluplatte gezimmert, die Bilder zeigen die Anordnung am Plenum im Vergleich zu einem Steuergerät. Die grössere Bauhöhe und der geringere Buchsenabstand sind unproblematisch, die Stecker passen präzise nebeneinander (Glück gehabt…) (Bilder).


    Schön langsam nimmt die Sache Gestalt an…


    Demnächst in diesem Theater die Installation im zu bewahrenden Auto, einer langsam, aber sicher aussterbenden Spezies...


    Schönen Abend! Thomas :AlfaFahne:


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  • Guten Morgen!

    Ich liebe diesen herzlich rauen Ton in diesem Forum...

    aber ansonsten ist das natürlich eine wichtige Bemerkung von blupp, ohne Masse geht nix, weil sich alle Potenziale im Auto auf die Fahrzeugmasse beziehen und sich ohne Masse die reizendsten Fehlfunktionen einstellen würden.

    Hätte ich in meinem nächsten Beitrag bei der Installation des Steuergerätes erwähnt, ECU bekommt eine eigene Masseleitung ans Gehäuse.

    Übrigens: Pin 49 des Kabelbaumes A bzw. F der ECU führt Massepotential, habe ich zusätzlich belegt im Kabelbaum.

    Schönen Tag, freue mich auf jede Kritik.

    Grüsse, Thomas:AlfaFahne: