Zitat @ redtshirt
ich habe 3 ALFA Romeos neu gekauft (147 GTA, GT JTD und Giulietta). Dazu noch Fiat Stilo und 2 Abarths in den letzten 20 Jahren. Alle waren beim Kauf Lichtjahre günstiger und hatten etwas "Besonderes".
Der GTA war 2004 ein "Monster" er war/ist objektiv auf dem Track langsamer als ein R32, Focus RS, … . Aber das war sein Charme. Du bist ihn gefahren und du wolltest das haben. Nur dieser Motor hatte den Wow Effekt. Kein BMW, VW, … hatte das.
Der GT JTD Q2 war 2007 fast das alleinige Coupe am Markt und ist immer noch traumhaft schön. Der Diesel nur "leicht" gefiltert und auf den langen Reisen super. Du bist GT gefahren und wolltest ihn haben. Das Fahrgefühl war ALFA GT
Die Giulietta sieht immer noch gut aus. Die Ledersitze perfekt, das geile Rot. Der 1.4 ist zwar nicht der "schnellste" aber die Form verwöhnt, der Motor ist leicht und das Auto fährt sich extrem handlich und sparsam. Dazu ist sie extrem zuverlässig.
Alle 3 Fahrzeuge waren zudem preiswert, nicht billig aber ihren Preis wert. Als echter ALFISTA, der Neuwagen kauft, ist man auch hohe Rabatte und günstige Autos (im vergleich zu BMW, VOLVO, Audi und Co.) gewöhnt. Das gehört auch zum ALFA Fahrer dazu.
Was haben sie nun? Die Giulia fährt sich gut und sieht gut aus. Aber sie fährt sich wie der 3er (letzte Baureihe) und sieht innen wie ein Audi aus. Trotz aktuell 26% Rabatt bei Neukauf ist mir der Hobel zu teuer und in meinen Augen nicht preiswert. Vermutlich sehen das viele auch so, denn sie verkauft sich schlecht. Der Markt hat immer recht! Die Giulia ist gut aber wie so oft bei ALFA zur falschen zeit am Markt mit dem falschen Produkt. Für 200PS mit "Standardausstattung" für die "Klasse" ist man bei fast 50.000€. Macht dann echte 40.000€.
Dazu kommt die Erfahrung aus 20 Jahren Fiat/ALFA Kunde. Wer bezahlt da so viel Geld wenn er nicht mal weiß ob es in 4 Jahren noch alle Ersatzteile gibt (nur bei Opel ist es schlimmer aber die gehören ja zu Laden) und der Service des Konzern praktisch nicht vorhanden ist. Sollte es eine Giulia mit 150PS Benziner und Handschaltung geben für unter 30.000€ (neu), dann laufe ich vielleicht los.
Nebenher habe ich auch immer noch einen Japaner. Aktuell seit 11 Jahren eine Impreza. Da bekomme ich immer noch alle Ersatzteile.
ALFA besteht seit 10 Jahren nur noch in Folien und hat 12 Mrd. verbrannt. Vermutlich ziehen die Eigentümer nun endgültig den Stecker.
Anstatt MiTo GTA (der fertig war) ist es ein Abarth geworden. Anstatt 159er ist es ein Impreza geworden. Die Giulietta wäre es fast nicht geworden, da man ALFA nicht mehr "einfach" kaufen kann. Um sie zu kaufen mussten wir mehrere Hürden überwinden, denn nur der bußfertige Mann wird bestehen.
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Hinsichtlich deiner Bemerkung, dass sich die Giulia wie ein BMW "3er (letzte Baureihe)" fährt, gehört zur Wahrheit : die Tradition der sportlichen Mittelklasse-Limousine für die Mittelschicht hat Alfa Romeo mit der 750er Giulietta in den 50er (!) Jahren und anschließend mit der Giulia Tipo 105 begründet. BMW ist mit der "Neuen Klasse" 1962 auf diesen Zug erfolgreich aufgesprungen. Der Maßstab für BMW war damals Alfa Romeo!
Der Fortschritt hat über die Jahrzehnte Einzug gehalten, mit einigen Irrungen und Wirrungen gerade auch bei Alfa. Aber der Wesenskern einer sportlichen Mittelklasse für die Mittelschicht ist bei beiden Marken unverändert geblieben. Die Linie zieht sich bis heute zur aktuellen Giulia, die diesen Wesenskern deutlich herausstellt, und zur 3er-Reihe. BMW wie Alfa legen großen Wert auf diese Tradition .
Deine oben zitierte Bemerkung ist daher gewagt... Damit ist unwidersprochen, dass BMW ebenfalls sehr fahraktive Autos baut und eine große Tradition hat - und Alfa über die Jahre ganz gewiss auch von BMW gelernt hat.
Zum Thema Ersatzteile habe ich vorhin ja schon geschrieben.