Fiat hatte sich damals die Prozedur gespart, die TS noch auf Freigabe zu prüfen und pauschal "nein" in die eigene Unterlagen gedruckt. War billiger und der Gesetzgeber hat es toleriert. Zumal das fehlen in der formalen E10-Liste des DAT nicht gleichzusetzen ist mit: "verträgt nicht". Es ist zu verstehen als: "nicht geprüft, auf eigene Gefahr".
Für den 930er hatte sich damals im alfa-power Forum mal einer die Mühe gemacht, die Unterschiede in den Ersatzteilen zwischen Brasilien (wo E10 schon ewig gibt) und dem Rest der Welt zu vergleichen. Es gab nur Unterschiede in der ECU. Alle anderen Nummern waren gleich.
Schläuche, Dichtungen etc sind schon seit den späten 80ern und frühen 90ern auf Ethanolverträglich umgestellt, weil es Märkte gab. die das damals schon benutzt haben. (Bei den Amis lief das unter: Pack den lokalen Farmer in den Tank, nicht den Scheich) Der Einzige Unterschied bestand eine zeitlang darin, dass die Zulieferer einige Teile mit E10-tauglichkeit ausgewiesen haben (gegen Mehrgeld natürlich) und die anderen (aus dem gleichen Produktionslos eben nicht. Seit Mitte der 90er gab es defacto keine Teile für Saugrohreinspritzer und Vergasermotoren mehr, die nicht E10 tauglich waren. Für Oldtimer gab es da sogar schon lange E10-kompatible Schwimmer (weil das E10 manche gelöteten Messingschwimmer angegriffen haben soll) und Dichtungssätze.
Für einen Saugrohreinspritzer ist es nahezu immer gefahrlos möglich, E10 zu tanken. Dort besteht nur die Gefahr von (zu)quellenden Dichtungen und/oder Kunststoffleitungen und Schläuchen.
Nur bei Direkteinspritzern muss man wegen der Hochdruckgeschichten und Alu-Legierungen aufpassen und auf eine explizite Freigabe achten. Aber bei den <10 Bar im Weber-Rail des TS brauchte man sich da keinen Kopf machen.
Und die ganze sinnlose Diskussion, dass das pöse E10 ja weniger Leistung und mehr Verbrauch brächte (irgendwas um die 1,2% Mehrverbrauch oder so gerechnet über den geringeren Brennwert von E10) hatten ja die Helden vom ADAC losgetreten, weil sie der dt. Autoindustrie die Umstellung ersparen wollten. Der ADAC ist ja schon seit Jahrzehnten keine Interessenvertretung der Autofahrer mehr, sondern ein Versicherungskonzern, der bis zu den Knöcheln im Hintern der Autoindustrie steckt.
Im echten Leben hat die höhere Zündwilligkeit und Flammgeschwindigkeit des E10 diesen Brennwertunterschied mehr als ausgeglichen. Mehrverbrauch gibt es nachweisbar erst ab E20 oder höher. Die 1..2% Mehrverbrauch im Fahrbetrieb nachweisen zu wollen, fällt weit unter die Messungenauigkeit, die man im Fahrbetrieb reproduzieren kann.
Im TS des 930 hat sich das im Fahrbetrieb durch spürbar geringere Klopfneigung und erheblich bessere Gasannahme im unteren Drehzahlbereich bemerkbar gemacht. Die Buchführung dazu ist übrigens hier: https://www.spritmonitor.de/de/detailansicht/194594.html für jederman einsehbar.
Die "E"s waren E40..60. Nebenbei holt Der Ethanol auch (Schwitz)wasserrückstände verhältinsmäßig gleichmäßig und homogen aus dem Tank und verheizt es gewinnbringend mit. Den Spritfilter solle man wechseln, nachdem man das erste Mal E50 getankt hatte. Weil der Alk mit dem Wasser auch Dreck aus dem Tank hole. So zumindest in einem Forum für Flex-Fuel-Umbauten damals. Hatte ich auch gemacht, nachdem ich ein paar Tankfüllungen verfahren hatte. War aber vermutlich eine urbane Legende oder nur für Autos, die damals schon 40 Jahre alt waren.
Das der 147er später kam, ist davon auszugehen, dass der TS da drin genauso wenig Probleme mit E10 hat, die die TS davor.
Nicht umsonst wird im Rennsport auch auf Alkohol zurückgegriffen. Weil das Zeuch (Ethanol pur) 110 Oktan hat, ganz ohne krebserregendem Benzol. Und genaugenommen auch nicht giftig ist. Reines Ethanol brennt halt absolut farblos. Deshalb wurde dann 15% Benzin zugemischt, damit man es im Fall der Fälle brennen sieht. Da gab es in der Indy500 schlimme Unfälle, in der Anfangszeit mit reinem Ethanol.
Letztlich ist es eine religiös angehauchte Problematik, ob man nun E10 tanke oder nicht. Muss jeder selber wissen. Das wir Deutschen es nicht hinbekommen, den Alk aus Abfallprodukten und Abwärme nebenbei zu erzeugen und dafür extra Industrie, Felder und Transportketten aufbauen, ist eine (Steuer)Gesetzangelegenheit. Wie so oft möchten wir es komplizierter, als es sein müsste.
Nikolaus Otto hatte seinen Motor damals auch mit Ethanol betrieben, weil Benzin damals viel zu teuer war. Der Daimler Patenwagen lief mit beidem.