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Ein Wassertropfen tropft in ein Auffangbecken. Er wird teilelastisch reflektiert. In der Schale breitet sich eine Stoßwelle aus. Sie interferiert an einigen Stellen mit der am Beckenrand reflektierten Welle. Der teilelastisch reflektierte Tropfen steigt in Form einer Säule auf, in der Maximalhöhe reißt das Wasservolumen auf, bildet eine Wasserhaut, die sich in Wellenform ausbreitet. Wegen einer geeignet gewählten Oberflächenspannung des Wassers, beobachtet man Lichtinterferenzen an dünnen Schichten, wie an der Haut einer Seifenblase.
Die hier beschriebenen Phänomene lassen das Bild für physikalische Untersuchungen interessant werden, und da darf der fachlich Interessierte auch danach fragen, wie man das Bild im Labor reproduzieren kann. Wannengröße, Wassermenge, Tropfengröße, Fallhöhe der Tropfen, Dosierung der Benetzung. Beleuchtung, Belichtung, maximale Bildrate, Synchronisation von fallendem Tropfen und Verschluss. Falls man auf ultrakurze Belichtungszeiten hinauswill, muß man einen Blitz einsetzen und seine Lichtabgabe mit dem Dauerlicht sorgfältig abstimmen.
Die Versuchsapparatur und die Aufnahmegerätschaften erfordern womöglich Einschränkungen bei der Blickrichtung auf den fallenden/teilelastisch reflektierten Tropfen.
Diese Aufzählung der Versuchsparameter und fototechnischen Herausforderungen läßt das hier vorgestellte Bild sicher
als Lohn engagierter Arbeit erscheinen.
Man darf sich m.E. aber auch einfach wundern, welcher Formenreichtum im Kleinen vorhanden ist und was alles in Bruchteilen eines Augenblicks vor sich gehen kann.