2.4er mit 20 gebrochenen Kipphebel nach Zahnriemensalat

  • Hallo zusammen,


    ich habe Zahnriemensalat durch gerissenen Poly-Rib Riemen. ca. 30 Grad verdrehte Kurbelwelle, jedoch war der nur noch halb so breite und zerfetze Zahnriemen noch drauf. Es gibt eine seltsame Vorgeschichte:

    1) Schraube vom Poly-Rib Riemenspanner abgebrochen bei Höchstdrehzahl -> erneuert. Da ZR Wechsel mit allem drum und dran erst 10tsd her war habe ich nur die Schraube erneuert. Ursache: Vermutung, dass Vorbesitzer die Schraube überdehnt hat

    2) Poly-Rib 2tsd km später bei hoher Drehzahl gerissen. Ursache: Vermutung, dass er beim Schraubenbruch überdehnt wurde

    3) neuer Poly-Rib nach 3tsd km wieder gerissen -> Zahnriemensalat


    Der Klimakompressor ist schon seit über 1 Jahr defekt, er dreht allerdings bei angezogener Magnetkupplung nach wie vor widerstandslos. Ist er trotzdem die Ursache? WaPu ist natürlich mit dem ZR zusammen gemacht worden, Lichtmaschine übrigens auch. Der kleine Stretch Riemen blieb bei den drei defekten stets intakt.


    Zum aktuellen Problem: ich habe den Deckel runtergenommen. Alle Kipphebel sind gebrochen. Von den Nadeln/Walzen der Kipphebellager fehlen mir jedoch ca. 50 Stück. (von insgesamt 300) Nur zwei habe ich mit Magnet aus der Ölablassöffnung rausfischen können. Im Ölfilter war nix. WO SIND DIESE VERDAMMTEN NADELN GEBLIEBEN? Die Kipphebel haben Sollbruchstellen, die Herren Ingenieure müssen doch bedacht haben, dass die Nadeln sich dann im Motor verteilen. Wo verstecken die sich? Wie macht ihr das nach Kipphebelbruch, wenn welche fehlen?


    Ich habe die Ventile alle mit Holz gedrückt, fühlen sich alle gleichmäßig an, den Kopf wollte ich nicht runtermachen.


    VG

    Heimeran

  • Ein Teil der Nadeln dürfte schon in der Ölwanne sein ,ein anderer Teil auf dem Weg dort hin! Ebenso können die sich in den Ventilfedern

    verstecken!

    Der Kopf MUSS runter ! Ventile,Ventilführungen etc geprüft werden! Ölrücklaulkanäle im Kopf und Block kontrolliert ung ggf gereinigt

    werden! Ölwanne demontieren und reinigen. Ölpumpe ausbauen und prüfen!

    Kolben: Falls die keramikverstärkte Brennräume haben kann die Keramik je nach Einschlagsstärke/Beschädigung des Kolbenbodens brechen

    Pleuel: Es besteht die Gefahr des Verzuges (die müssen absolut gerade und winkelrichtig laufen)

    Pleuellager kriegen hier meistens einen Schuss ab

    Im Übrigen fragt sich was für ein Fehler den Zahnriemen wieder zerstört hat?

    ES tut mir echt leid dir hier keine bessere Prognose stellen zu können! ;(

  • Ich werde mal die Ölwanne abmachen und hoffen, dass da irgendwo 49 Stück drin liegen. Der ZR ging nur kaputt, weil es den Poly-Rib reingezogen hat. Im Ausschlussverfahren landet man beim Klimakompressor. Ich weiß, dass zumindest beim letzten Crash die Klima eingeschaltet war. Genügend Druck war auch im System, so dass der Magnetschalter angezogen war. Vielleicht blockiert der Klimakompressor bei hoher Drehzahl? Interessant ist, dass nur noch 50ml Öl im Kompressor waren. Das ist zu wenig. Das Auto hat jedoch nirgendwo Kompressoröl verloren. Das Öl war gelb (nicht grün wie neues mit Fluoreszenzmittel) und keinerlei Abrieb drin.

    Ich weigere mich noch zu akzeptieren, dass ich den ganzen Motor (bei erst 168tsd) neu machen muss. :cry:

  • Ich werde mal die Ölwanne abmachen und hoffen, dass da irgendwo 49 Stück drin liegen. Der ZR ging nur kaputt, weil es den Poly-Rib reingezogen hat. Im Ausschlussverfahren landet man beim Klimakompressor. Ich weiß, dass zumindest beim letzten Crash die Klima eingeschaltet war. Genügend Druck war auch im System, so dass der Magnetschalter angezogen war. Vielleicht blockiert der Klimakompressor bei hoher Drehzahl? Interessant ist, dass nur noch 50ml Öl im Kompressor waren. Das ist zu wenig. Das Auto hat jedoch nirgendwo Kompressoröl verloren. Das Öl war gelb (nicht grün wie neues mit Fluoreszenzmittel) und keinerlei Abrieb drin.

    Ich weigere mich noch zu akzeptieren, dass ich den ganzen Motor (bei erst 168tsd) neu machen muss. :cry:

    Klimakompressor hatte bei mir die Riemenscheibe einen Hau weg, der hat den Rippen auch angegriffen, da muss nix blockieren. Als ich den Wagen im Januar zu Fabri gebracht habe, war vom Polyriemen noch vielleicht ein Drittel da.

    Joachim hat aber recht, du musst den Kopf abziehen, wenn da Knusperflakes im System unterwegs sind, willst du die loswerden. Sei dir aber gewiss, du bist nicht alleine, ich habe bei kurz über 200k km AUCH einen Neuaufbau gebraucht ob Kopfrissen. Und nem abgerissenen und ganz mies "ausgebesserten" Krümmerbolzen.


    Mein Opa hätte jetzt gesagt: Do stecksche halt ned drin, ne!

  • Im Klimakompressor selbst sind nur 50ml Kompressoröl, das Öl habe ich getauscht bei 220kkm, das Öl war wie NEU Glasklar.


    Die Nadeln solltest Du alle finden, die Ölpumpe Pumpt bei Max Drehzahl locker 60 Liter die Minute um, die Umlaufgeschwindigkeit ist dann so hoch das die Nadeln das Ölpumpensieb durchschlagen können, die Ölpumpe ist Schrott wenn die auch nur eine Nadel frisst.

  • Der Tauschmotor hat sich als Nullnummer herausgestellt. Muss ich ein andermal schreiben. Habe daher meinen Motor zerlegt. Die Ölpumpe ist ok. Leider habe ich im Kopf feine Risse gefunden. Wasserverbrauch war stets Null. Ich fahre seit 60tsd km ohne DPF und er ist nie heiß geworden. Ich vermute, dass die Risse schon länger existieren. Aber den Motor neu aufzubauen und diesen Kopf drin lassen? Ist das schlau?

  • Du kannst den Kopf abdrehen lassen, musste bei meinem auch gemacht werden. Fabri hat da eine gute Addresse. Mein Motor hat auch einen abgedrehten Kopf bekommen der vorher Risse hatte, mein Kopf war ganz anders versaut (Ausgerissene Krümmerbolzen mit Einschlaghülsen usw).

  • Zum Abdrehen des Kopfes sollte dieser sowieso zerlegt werden. Vor Allem auch ob sich noch irgendwelche Nadeln versteckt haben.

    Auch lassen sich dadurch die Ventile prüfen ob sie noch 100%ig gerade und winkelig sind.

    Die Stegrisse scheinen zum Stillstand gekommen zu sein und nicht auf Wasser zu gehen.

    In wie weit diese weiterwandern bei Wiedermontage wissen aber die Götter. Es besteht dabei die Möglichkeit daß sich die Ventilsitzringe lockern können. Die Verkrustungen um den Ventilsitzring des Einlasses auf Bild1 ließen sich auf verschlissene Ventilschaftdichtungen

    zurückführen.

    Ich wünshe noch viel Erfolg bei der Revision des Motors! :AlfaFahne:

  • Ich habe die Bilder drei bekannten Motorbauern geschickt. Alle drei lehnen ab und raten dazu den Kopf wegzuwerfen. Einer meinte, dass sich einige Zeit nach dem Schweißen links und rechts von der Schweißnaht Risse bilden, und sich dann als weitere Folge gerne die Sitze lösen. Das hat mich stutzig gemacht und ich habe nochmal genau geschaut: alle Stege zeigen meiner Ansicht nach eindeutig Schweißspuren und teils kaum wahrnehmbare Risse links und rechts davon. Wie geschrieben bin ich nach Kauf 60tsd km ohne DPF gefahren. Der Besitzer vorher hat 25tsd Langstrecke draufgefahren mit allen bekannten Software Verbesserungen und höchstwahrscheinlich nicht den Kopf überholen lassen. Ging also mindestens 85tsd km gut nach Reparatur bei schonenstem Nutzungsprofil. Vielleicht täusche ich mich auch, aber dieses Muster kann nicht durch mechanische Bearbeitung während der Fertigung kommen.
    Was auch sehr gut ins Bild passt - ich meine, dass der Motor bei wenig Laufleistung schon mal offen war - ist die Tatsache, dass die 5 Schrauben an der Auslaßseite der Ölpumpe locker waren. Kann nicht ab Werk sein.

  • Ichmerke gerade ,daß das Rentnerdasein motortechnisch mir nicht so gut tut! Hätte ich auch sehen müssen!

    Du hast natürlich absolut recht. Der Motor war auf Grund thermischer Probleme schon mal offen und der Zyl.kopf überholt.

    Woher die Probleme aber gekommen sind (Marderverbiss,Chiptuning ,schadhafte Wasserpumpe etc ?) wird man aber nicht mehr herausfinden können.

    Die Ölpumpen beim 2,4 er sind aber bekannt dafür daß sich die Schrauben lockern. :fail::wink:

    :AlfaFahne:

  • Beim instandsetzen des Zylinderkopfes kommt es drauf an wie und mit welcher Methode die Risse geschweißt werden. Wenn ein Zylinderkopf risse hat, man aber „nur“ die Risse instandsetzt aber die Umgebung vernachlässigt wundert es mich nicht das die wieder reißen. Mein Kopf ist seid 180000km drauf und keine Probleme.

    Die Risse entstehen durch thermische Probleme beginnend vom Ventilsitz. Auslöser dafür sind defekte Injektoren, falsche Tuning software oder Chips, zu häufige Regenerationen vom dpf.

    Die Menschen die man liebt machen einen zu dem wer man ist.

    Sie bleiben immer ein Teil von einem. Hört man auf man selbst

    zu sein wird das letzte bisschen von Ihnen was noch in uns ist und

    uns aus macht auch sterben.

  • Nachdem mein Motor-mit-niedriger-Laufleistung Kauf eine Nullnummer war und vermutlich in einer Anzeige des in der Branche "bekannten" Händlers aus Berlin enden wird habe ich was anderes probiert:


    Ich habe mir einen bislang ungeöffneten Motor mit hoher Laufleistung aus einem Schlachtfahrzeug geholt, der die letzten 200tsd km nur Langstrecke beim Letztbesitzer gelaufen ist. Meine Hoffnung war, dass der Kopf gut sein muss wenn er zuletzt 200tsd km durchhält (und durch diese schonend gefahrenen letzten 200tsd km wird nichts passiert sein). Wie auch immer, ich habe schön blöd geschaut, als der Kopf endlich runter war (Stehbolzen massiv verrostet, Ventildeckel fest, Injektoren komplett in Kohle einzementiert). Dieser Kopf hat noch viel stärkere Risse. Wasser hat er jedoch nicht verbraucht.

    Nur so nebenbei: Ich habe dieses Schlachtfahrzeug selbst gefahren, Motor hat einwandfrei gezogen, aber Kupplung hat heftigst gerasselt und Turbolader hat leicht gepfiffen. 429tsd km mit erstem Motor, erster Kupplung, erstem Turbolader, erste Injektoren. Und das Ding war maximal ungepflegt, repariert wurde nur, wenn er nicht mehr lief! So viel also zur möglichen Laufleistung des 2.4ers! Die Stirnzahnräder der Nockenwellen haben schon spürbare Riefen, jedoch kein Vergleich zu dem teueren Motor aus Berlin mit angeblich 75tsd km. Dessen Stirnzahnräder haben dann wohl eher 750tsd km auf dem Buckel.


    Fabri: kannst du mir sagen, wo du deinen Kopf hast machen lassen?

  • Die Köpfe die ich mache, laufen über mich da der Kopf zu meinem Verwandten geht der seid 40 Jahren nur an Zylinderköpfen arbeitet. Die Köpfe werden von mir vorbereitet, geprüft und defekte Teile erneuert. Habe schon zig Köpfe instandgesetzt und bislang keine Probleme damit gehabt. Voraussetzung dafür ist natürlich die Prüfung der Injektoren bei einem Bosch Center oder Diesel Spezi da die Injektoren bei Rissen zu 90% defekt sind auch wenn der Motor scheinbar ruhig gelaufen ist.

    Nebenberuflich betreibe ich aber nur die Motorinstandsetzung weswegen die Injektoren selbst von mir nicht direkt selbst geprüft werden können.

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  • Ich habe mich entschlossen den alten Kopf wieder einzubauen, da er nur leichte Risse hat. Ich habe keine Alternative auftreiben können und der Kopf wurde schon mal geschweißt. Ein zweites Mal schweißen erscheint mir nicht sinnvoll. Es bleibt ein ungutes Gefühl, weil wenn ich so große Reparaturen mache, dann will ich eigentlich alles neu/neuwertig machen.
    Wenn ich fertig bin, dann gebe ich dir Fabri mal Bilder vom 429tsd km Kopf, dann kannst du beurteilen, ob eine Reparatur möglich ist. Ich habe ja noch einen exakt baugleichen 2.4er, da wäre ein Reservekopf beruhigend.

    Andere Frage: Das Nockenwellenrad hat ca. eineinhalb Zahn Spiel trotz angegossenem Keil. Warum ist da so viel Spiel vorhanden? Ist das zum Ausgleich unterschiedlicher Zahnriemenlängen? Es ist doch ein sehr kurzer Weg von Nockenwelle zu Kurbelwelle, bei 5 Meter würde ich es verstehen.

    (Ich habe natürlich den (richtigen JTDM) Halter für die Kurbelwelle und den Zapfen für die Nockenwelle)

  • Das Nockenwellenrad wird auch bei anderen Modellen verbaut. Deswegen wird der soviel Platz haben.


    Ja, schick dann mal die Bilder. 👍🏻

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