Es gab ja in der Entstehungszeit der Alfas ja auch diverse Unzulänglichkeiten. Dazu zählt aus der jüngeren Vergangenheit auch der sogenannte Arna. An dieses Vehikel erinnert ein Artikel im Magazin "ClubAlfa".
"ClubAlfa" schreibt am 18.5.2018:
"Alfa Romeo, das "falsche" Auto ist im Museum Cozzi zu sehen"
In diesem Monat wurde im Museum Cozzi ein besonderes Event gefeiert, es handelt sich um die Präsentation eines Autos, das den Ruf des "falschen" Alfas verdankt. Dieses Fahrzeug hatte den Namen, Arna. Dieses Fahrzeug kam in den 80er Jahren auf den Markt, wurde viel diskutiert und hätte nach Meinung fast aller Alfisti nie produziert werden dürfen (es war, nein ist, noch heute eine Katastrophe).
Um eine "würdige" Präsentation durchzuführen wurde der Präsident des Alfa Club Milano gebeten, die Geschichte dieses Fahrzeugs zu dokumentieren, Dies gelang ihm (mein Respekt für diese Arbeit) mit Videos und Dokumenten, die er geschickt einfügte.
Elisabetta Cozza erinnerte sich an den Start dieses Modells, den Arna. Als der Arna 1983 erschien, erinnert sie sich, war ihr Vater, ein stolzer Alfist. fürchterlich enttäuscht. Er, das Auto, war dumm gemacht und hatte eine grausame Werbung. In dem Spot sprach ein Herr mit Schnurrbart: "Arna, du bist gerade eine Alfista geworden."
Es handelt sich um eine Limousine mit einer Länge von 4 Metern, die nichts, aber auch gar nichts mit den klassischen Linien eines Alfas zu tun haben/hatten, die wir von vielen Modellen des Hauses aus Mailand kennen. Die Modelle wurden designt von Bertone, Pininfarina oder dem Studio Centro Stile, aber es war immer noch ein Alfa (nun ja, ich möchte mich dazu nicht äußern!).
35 Jahre später erlebt nun Elisabetta Cozzi den historischen und außergewöhnlichen Moment, der einem "falschen" Auto gewidmet ist.
Warum war nun dieses Auto für einen Alfa falsch? Das Fahrzeug stellte einen absoluten Fehlschlag für Alfa dar. Das Chassis und die Mechanik stellte Alfa Romeo. während die Karosserie, das Armaturenbrett und die Hinterradaufhängung vom Datsun Cherry übernommen wurde. Für die Alfisti war das ein grausamer Fehler, auf diesen hätte man gut verzichten können (wohl wahr!).
In den späten 70er Jahren beschloß Alfa Romeo, damals noch Bestandteil der IRI, ein Fahrzeug dem Markt zur Verfügung zu stellen, das gegen die Konkurrenz im C-Segment bestehen konnte. Die Konkurrenz bestand damals u.a. aus dem VW Golf. dem Fiat Ritmo und der Lancia Delta. Um die Kosten für ein eigenständiges Design zu vermeiden, wurde eine bereits in der Produktion sich befindende Karosserie ausgewählt, die des Cherry, das Drama nahm seinen Lauf. Es wurde eine Vereinbarung zwischen Alfa Romeo und Nissan getroffen, aus der die Alfa Romeo Nissan S.p.A. hervorging. Die Produktion begann also mit der Verbindung zwischen der Karosserie des Cherry und der Technik des Alfasuds (mein Gott, wie tief kann man sinken)
Das Design ließ viel zu wünschen übrig und war ein totaler Flop. Es war ein typischer Fehler, der oft bei Kompromissen entsteht. Der Grund für dieses Unterfangen war aber, dass der Alfasud schnell ersetzt werden musste, die finanziellen Mittel aber fehlten. Als Beweis für den Misserfolg sei darauf hingewiesen, dass während der fünfjährigen Produktion lediglich 50. 000 Fahrzeuge hergestellt und verkauft wurden. Die Produktion wurde 1987 eingestellt (5 Jahre zu spät)
Bilder dieser Tragödie möchte ich nicht vorenthalten, es wird nun ganz bitter, Augen zu und durch 
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Am Rande eine Erläuterung:
IRI, Instituto per la Riscostruzione Industriale, wurde 1933 gegründet, um die wichtigsten Banken vor dem Konkurs zu retten. Damit wurde der italienische Staat Anteilseigner italienischer Firmen und Banken, darunter eben auch Alfa Romeo. Anfangs wurde die IRI als provisorisch deklariert, 1937 wurde sie aber dauerhaft als öffentliche Gesellschaft eingerichtet. 1987 verkaufte diese Gesellschaft Alfa Romeo an die Fiat S.p.A. Am 28.6 2000 wurde diese Gesellschaft nach dem Muster der Treuhand aufgelöst und die noch bestehenden Beteiligungen an die Fintecna übertragen, diese ist Bestandteil des Finanzministeriums.