Küchenarbeitsplatte "sanieren"

  • Nabend,

    hab neben her am Wochenende angefangen, meine Küchenarbeitsplatte (Echtholz, geleimt) zu restaurieren. Grund war einfach, dass der bestehende Schutz, sich allmählich auflöste und durch das Wasser bei der Spüle das Holz alt und grau werden ließen.


    Zur Behandlung verwende ich ein Hartwachsöl der Marke Osmo (stinkt wie schwein, soll aber gut sein).


    Ich habe zuerst eine kleine Stelle ( cirka 40x40cm ) behandelt, um das Resultat abzuwarten. Ich habe zuvor mit 100er abgeschliffen. Heute dann eine kleine Ernüchterung: Die Fläche war recht rau. Ich habe sie mit einem 320er Papierchen, wieder gut glatt bekommen, allerdings auch minimal was vom Material mit runtergeholt. Also habe ich an der Stelle wie vom Hersteller empfohlen einen zweiten Anstrich gemacht. Zeitgleich habe ich heute die gefühlten 4m Arbeitsplatte komplett mit 100er abgeschliffen und die erste Schicht drauf gesetzt.


    Meine Frage hierbei ist nun: Sollte es wiedererwartend nach dem zweiten Anstrich rau werden (oder nur leicht), würdet Ihr dann zu einem noch viel feineren (1000er) Schleifpapier greifen um die Oberfläche glatt zu bekommen? Oder erneut anschleifen, und noch eine Schicht drauf? in einem Car-Hifi-Forum haun die Leute bis zu 4 dünne Schichten von dem Zeugs drauf..


    Vielleicht sich ja einer von euch ein wenig aus,


    Viele Grüße

    marc

  • also Hartholz , zb Eiche, hat kurze Fasern. Diese stellen sich bei Feuchtigkeit hoch, wie zum Beispiel durch den Lack. Diese würden eigentlich beim trocknen wieder verschwinden, können sie aber nicht , da der Lack trocknet und diese Fasern in der Stellung festhält. Hier hilft nur nachschleifen und nochmal lackieren.

    Das kann aber durchaus nochmal passieren, sodass ein 3. Durchgang notwendig sein kann.

  • Danke Dir für die Info! Ich hatte bisher gelesen, dass sich die Fasern aufstellen, wenn man vorher anfeuchtet. Beim Auftragen selbst, haben einige Handwerkerseiten, wo ich nachlas nie davon gesprochen. Daher wars mir erstmal ein Rätsel. Dann ist klar, woher das kommt. Ich werd mal schauen, wie oft ich drüber muss. Viel hilft ja bekanntlich viel :D


    Anbei ein vorher nachher Bild (behandelt/unbehandelt).. bzw. die Schleifarbeiten und das Resultat nach dem Anstrich.
    Trockenzeit. 8-10 Stunden. Ich warte noch länger ab.

  • Mein Bruder ist Schreiner, deshalb kann ich evtl. auch noch meinen Senf beitragen.

    Das meiste hat Thomas schon geschrieben.


    Der Schreiner schleift zuerst das Material mit 120' er Körnung ab, danach wässern und wenn das Holz getrocknet ist mit 180 ' nachschleifen.

    Jetzt die erste Schicht Lack auftragen, zwischenschliff - wenn alles absolut trocken ist - mit 240 oder 320 Körnung, danach nochmals einen Lackauftrag.

    Sollte die Oberfläche danach immer noch nicht glatt sein kommt jetzt der "Profitrick" mit umgedrehten Schleifpapier (glatte Seite) nochmal über das Werkstück gehen, als ob man schleifen würde, Voila! die Oberfläche ist glatt wie sie sein soll.


    P.S.

    Der Profi verwendet übrigens zum glätten von planen Flächen eine sog. "Lackziehklinge" anstatt Schleifpapier.

    Ist aber nichts für uns Anfänger.


    Hoffe ich konnte helfen !


    Liebe Grüße

    Wozu auf einen Romeo warten, wenn Frau Alfa fahren kann.

  • Danke Dir Dagmar.


    Den zwischenschritt mit dem 180er hab ich dabei jetzt nicht angwandt. Wahrscheinlich lässt sich so das raue auch vermeiden. Hatte zwischen den Schleifvorgängen immer mal wieder Feucht drüber gewischt, um zu erkennen, ob das alte Zeugs endlich unten ist. Den Trick mit der glatten seite des Schleifpapiers werde ich morgen, nach dem der 2. Anstrich am Teststück trocken ist, mal ausprobieren.. Ich denke das wird schon klappen.


    Vielen Dank.

  • Sorry wegen dem Doppelpost,


    Möchte mich auf diesem Wege noch mal für den Tipp von Masi und Dagmar bedanken. Das kleine Teststück war heute morgen nach dem zweiten Anstrich, ähnlich wie Wachs. Mit der Rückseite eines Schleifpapiers, bekam ich es dann Aalglatt. Ein dritter Anstrich ist also nicht notwendig und es sieht schmuck aus.


    Morgen muss ich den Rest der Küche noch glatt machen. Das Holz unmittelbar am Waschbecken hat aber allerdings schon tiefe Riefen gehabt. Hatte am Samstag ewig geschliffen, aber an den Rändern der Spüle nur bedingt ausbessern können. An den Stellen werde ich noch ein paar mal anschleifen und anstreichen müssen, bis es einigermaßen glatt und geschützt ist. Danach ist putzen angesagt :)