von "Kurzstrecke" spricht mann, wenn es nicht reicht, bis das Motoröl warm wird, bzw. mann kurz danach, den Motor wieder
ausstellt.
Was genauso schlecht für den Verbrenner ist, ist, wenn der von jetzt auf gleich auf Drehzahl kommen muss, wie das beim PHEV der
Fall ist..
Alles korrekt und richtig. Man muss sich dessen einfach bewusst sein, und entsprechend agieren. Das gilt aber genauso auch für reine Verbrenner: auch hier fährt man zB gerade im Winter nicht direkt mit Vollgas davon.
Ich habe mich auch für den Plug-In entschieden (seit knapp 2 Monaten), weil es ins Profil passt: recht viele Kurzstrecken, die wir komplett elektrisch fahren können (Wallbox vorhanden). Aber wir fahren auch viel mit dem Wagen in die Ferien (wegen Hund, den ich nur über meine Leiche jemals als Cargo in einen Flieger setzen würde), und das sind dann so meistens um die ca. 700km+ am Stück. Vor einigen Jahren war ich noch vollkommen davon überzeugt, meine alte Karre (reiner Verbrenner) irgendwann durch ein rein elektrisches Modell zu ersetzen. Damals dachte ich noch an Tesla, doch als Musk damals total durchgedreht ist, war Tesla wieder vom Tisch. Dann halt einen anderen Elektrischen, Toyota, BMW, Hyundai, VW, whatever.
Bis ich letztes Jahr ausserhalb der Hauptferiensaison nach Italien gefahren bin, das muss Ende September gewesen sein. Ich musste eine Gassi-Pause für den Hund einlegen (ohne tanken zu müssen), und stehe auf dem Rastplatz plötzlich hinter 5 bis 6 Autos, die in einer Reihe stehen. Erst dachte ich, dass es vielleicht keine freien Parkplätze gäbe, aber dann sah ich, dass vorne immer noch einzelne Stellflächen frei waren. Und dann erkannte ich: das waren alles Elektro-Fahrzeuge, die vor den Ladestationen Schlange standen. Fünf bis sechs Fahrzeuge hintereinander. Ihr wisst, was das für Wartezeiten bedeutet, wenn ca. sechs E-Fahrzeuge Schlange stehen....
Das war der Moment, wo ich komplett vom reinen Elektro-Fahrzeug für mich (!) weggekommen bin. Für mein Dafürhalten wäre ein Wechsel zu einem EV noch viel zu früh. Ein Mild- oder Full-Hybrid wäre für mich wiederum zu wenig. Aber ein Plug-In mit möglichst viel rein elektrischer Reichweite würde perfekt in mein Profil passen. Wichtig: der Tonale PHEV funktioniert tatsächlich rein elektrisch. Es gibt z.B. auch Plug-Ins, die sofort den Vebrenner-Motor starten, wenn die Heizung aktiviert wird (ich glaube es war der Toyota RAV, oder der Ford Kuga, ich weiss es nicht mehr genau). Das finde ich sinnlos. Der Tonale hingegen funktioniert im A-Modus exakt wie ein reiner EV, ohne Kompromisse.
Zum Punkt des Verschleisses vom Verbrenner: wenn ich weiss, dass ich zur Autobahn fahre, dann fahre ich immer mit eingeschaltetem Verbrenner-Motor los (entweder im D-Modus oder im N-modus mit e-Save). Bis ich dann auf der Autobahn bin, ist der Motor warm genug, und ich schalte auf N um. Denn ich will genau das vermeiden, was du beschreibst: dass der kalte Motor plötzlich bei >100 km/h auf 3000 Touren oder was auch immer loslegt. Mir geht es nicht darum, jeden möglichen Tropfen Sprit einzusparen. Sparen ja, aber nicht um den Preis eines potentiellen frühen Motorschadens (auf der Rückreise mit relativ viel Stau hatte ich einen Durchschnittsverbrauch von 6.2 Liter). Ich habe z.B. bis ca. 1000 km den Motor ganz klassisch eingefahren (im Grunde fahren wie eine alte lahme Schnecke...), obwohl es heutzutage nicht mehr nötigen sein soll.
Ich hoffe, ich konnte erklären, warum für mich (!) ein PHEV die beste Lösung ist, und ein reiner EV (noch) nicht in Frage kommt. Jeder hat sein eigenes Fahrprofil, und seine eigenen Prioritäten.
Grüsse!
Tali