Hamburger Alfisti wieder da!

  • Moin moin!


    ich bin wieder im Forum aktiv und habe meine alte Vorstellung aus dem alten Forum wieder rausgekramt:



    Hallo,



    ich bin noch relativ neu hier im Forum- jedenfalls ist es noch nicht zu spät, mich hier mal vorzustellen:



    Meine Familie ist seit jeher einigermaßen Alfa verrückt und das hat auf mich abgefärbt. Inzwischen fahre ich meinen vierten Alfa.



    Angefangen hatte ich 2004 mit einem Alfa 33 Imola in rot. Der hatte einen Zender Topf drunter und war so laut, das ich ab Tempo 120 das Radio ausgeschaltet habe. Das Auto war spitze nud ich habe es geliebt. Leider war die Tankanzeige sehr ungenau: Auf der Autobahn bei Tempo 180 (und das in dem dünnen Blechkleid ohne Airbags, das waren Zeiten) wurde mehr Sprit angezeigt, als tatsächlich drin war. Das hatte zur Folge, dass ich aus Münster kommend im Elbtunnel die ersten Drehzahlaussetzer hatte und gerade noch aus dem Tunnel kam und die erste Ausfahrt gen Tanke schaffte. Diese hatte aber nur noch einen Liter Sprit für mich. Mit dem habe ich es aber zur nächsten Tanke geschafft, wo ich auch gleich den Tankdeckel liegen ließ.


    Nachdem ich dann für knapp 1000 € einen neuen Kat hatte montieren lassen, scheuderte mir auf der A20 ein Mercedes Sprinter bei Eisregen entgegen. Dem Sprinter konnte ich ausweichen, aber durch den Aufprall in die Leitplanke war das Fahrwerk komplett im Eimer, das Auto ein wirtschaflticher Totalschaden.



    Es folgten ein paar Motarradjahre, bis ich mir wieder einen Alfa 33 in grün zulegte. Den fuhr ich auch viele tausend km bis zum bitteren Ende (Abwrackprämie), unter anderem auch eine zwei Wochen Tour durch Italien. Der hatte am Ende aber auch die ein oder andere Macke: Im Leerlauf konnte er manchmal die Drehzahl nicht halten und ging aus (kam super in Kurven bei Tempo 50), Fensterheber funktionierten wenn sie wollten, etwas Rost an den Türschwellern war vorhanden, Auspuff musste geschweißt werden. Einmal wurde auch eingebrochen und ich musste 300 km in meine Werkstatt für eine neue Scheibe fahren, das war auch sehr laut. Außerdem habe ich einmal filmreif eine Zigarette rausgeworfen, die gleich hinten wieder durch das runtergekurbelte Scheibe wieder reinkam. Das habe ich erst am Geruch gemerkt und sorgte für schnellen Herzschlag. Am Ende war aber alles gut, nur eine angekokelte Decke.


    Man munkelt, der 33 wurde gar nicht abgewrackt, aber nichts genaues weiß man nicht.



    Ihm folgte ein Mito 1.4 in grau, tiefer gelegt mit (nicht ganz sicher) Bilstein Fahrwerk. Der lief auch super und hat auch an der 100 Jahr Feier von Alfa Romeo in Mailand teil genommen.



    Das Auto hat viel mitgemacht: Nach 1024 km rauschte mir ein BMW an einer Ampel hinten rein, der freundliche Fahrer hat das rote Licht nicht gesehen, weil er seinen Kollegen in der Dönerbude zugewunken hat. Ansonsten wurde durch spielende Kinder meine Motorhaube und linke Tür mit Ästen und Steinen malträtiert, an einer Tankstelle vergaß ich einen Gang einzulegen, Frontflügel am Kantstein zerditscht, hinten links habe ich mir die Karosserie kaputt gemacht, als ich rückwärts in die Überreste eines zerborstenen Betonkübels gefahren bin (den Tag davor war das Teil noch ganz. ...). Den Auspuff habe ich mir auch mal abgerissen, wurde getauscht gegen einen Ragazzon Auspuff, klang super (sowohl ohne Auspuff als auch mit Ragazzon).


    Die Spaltmaße waren am Ende also nicht mehr neuwertig. Trotzdem, das Auto fuhr super und machte auch mit 95 PS Spaß. Rückblickend aber war er aber einfach zu tief. Bei vielen Supermarkt Auffahrten setzte er auf, einparken auf Kantstein über 10 cm habe ich nicht mehr gemacht, seit mir einmal der Radlauf abhanden kam. Den hatte ich rd. 90.000 km lang, 5 1/2 Jahre glaub ich.



    Alle Autos waren immer gut zu mir, liegengeblieben bin ich nie. Letztlich waren alle Reparaturen üblicher Verschleiß oder mein Verschulden, vlt. abgesehen vom Kat bei dem ersten 33er.



    In all den Jahren konnte ich mich auch glücklich schätzen, einen GTV 3.2, einen 156 GTA, einen 166 v6, einen Spider von 93 und einen von 96, einen 159 ti und die neue Giulietta gefahren zu haben. Schade, dass ich noch keinen 75er fahren konnte, da saß ich nur als Beifahrer hin drin.



    Seit gut einem Monat kann Hamburg sich über ein neues, wunderschönes Auto freuen:



    Ein schwarzer, ziemlich voll ausgestatteter Spider 1.8 tbi, 33.000 km gelaufen. Der hat auch so seine kleinen Macken, in erster Linie das Navi und die elektrischen Rückspiegel, gegen die mal jemand gefahren sein muss, da der eine seitdem auf der Tür den Lack abschabt. Das Auto fährt super, meine Gedanken ans chippen sind verflogen, die 200 PS reichen vollkommen. Am sound muss ich noch was tun, wenn ich Musik an habe bin ich gewohnt, dennoch den Wagen zu hören, weshalb ich anfangs Probleme beim Anfahren hatte, da der Motor in Verbindung mit der Auspuffanlagengar keinen Ton von sich gibt.


    Das wars auch mit den Macken - und, wie gesagt: Der sieht sooo scharf aus!


    Inzwischen habe ich über 70.000 km auf der Uhr und es gibt natürlich Neuigkeiten! Der Spider hat mich emotional (im positiven wie im negativen Sinne) durchaus mitgenommen.


    Nach drei Monaten hatte ich schon meinen ersten Zwischenfall, eine E-Klasse nahm mir die Vorfahrt und fuhr mir auf meine Competizione hinten links. Karosserie blieb wenigenst heile, bekam eine neue Felge und Bremsscheiben hinten links und rechts.


    Zu Weihnachten meinte man es gut mit mir und schenkte mir einen Chip. Die Zusatzleistung war genial und ich wäre nie wieder ohne gefahren, bis mir auf der Autobahn der Turbo um die Ohren flog. Ich kann euch sagen, ohne Turbo kommt das Auto nicht aus dem Quark, mit 80 Sachen tuckerte ich statt zur Arbeit zum Alfahändler meines Vertrauens in Barsbüttel, wo ich mit sorgenvollen Blicken empfangen wurde. Die Reparatur war teuer. Mehr will ich dazu nicht sagen.


    Mal wieder auf dem Weg zur Arbeit schlug meine Bella vor, das Auto wegen Überhitzung abzustellen. Ich schaute auf die Temperaturanzeige des Motors, und ja, sie war hoch, zu hoch. Ich rief den gelben Engel, der stellte fest, dass der Schlauch für die Kühlung gerissen war. Neuen Schlauch montiert und ich war im schönsten Auto Hamburgs wieder mobil.


    Vor vier Monaten (ich fahre den ganzjährig) sprang das Auto nicht mehr an. Wieder den gelben Engel gerufen, der tauschte erstmal provisorisch die Batterie. Auto sprang an. Er baute die Batterie ein, alle waren glücklich und beide wollten in den verdienten Feierabend. Ich setzte mich ins Auto und drückte den Startknopf: Nix. Der gelbe Engel verzweifelte (was haben die Italiener denn hier gebaut, das habe ich noch nie erlebt). Ich rief den Händler meines Vertrauens an. Der riet, mal die Sicherungen an der Batterie zu checken. Der gelbe Engel stellte tatsächlich fest, das eine durch war und tauschte diese aus. Mit großer Zuversicht glitt ich wieder in meinen schönen Fahrersitz, streckte den Zeigerfinger der rechten Hand und drückte auf den Startknopf. Nix passierte. Alle waren frustriert, nichts, gar nichts (!) in meinem 939er hatte Strom. Es wurde vereinbart, den Wagen am nächsten Tag abzuschleppen. Das Fenster links war runter gefahren und wurde für die Nacht abgeklebt. Meine Schwester konnte mich wenigstens im Fiat 500 nach Hause chauffieren.


    Am nächsten Tag kam ein anderer gelber Engel. Mit sorgenvoller Mine beobachtete ich, wie er rabiat am Lenkrad drehte, um mein Sorgenkind irgendwie auf seine Ladefläche zu ziehen. Das sollte Folgen haben. Egal, dachte ich, das Auto kommt zum Händler meines Vertrauens und es wird schon nicht so schlimm sein.


    Tja, von wegen. Über den Winter lief wohl Wasser in den Boden. Nicht in den Boden unter der Fußmatte, sondern darunter. Mein Kabelbaum war einigermaßen vergammelt, diverse Steuergeräte waren abgeraucht. Das größte Problem für meinen Meister war, überhaupt an die Kabel ranzukommen, weil der Fahrersitz genau über den Schrauben saß, die diesen hielten.


    Nach drei Wochen Werkstatt und einer fetten Rechnung (Lenkradschloss durch den gelben Engel gebrochen) erhielt ich die Kleine wieder.

    Seitdem läuft sie. Sie ist immer noch die Schönste auf Hamburgs Straßen und fährt wie am ersten Tag. Über die täglichen (!) schönen Momente, das Auto zu sehen und damit offen zu fahren, das muss auch in diesem Beitrag gewürdigt werden. Meine Freunde rieten und raten mir wegen der teuren Reparaturen bis heute, meinen extravaganten Italiener gegen ein solides Auto zu tauschen, aber hey: Was soll denn jetzt noch kaputt gehen?


    Ich habe inzwischen einen Tiefgaragenstellplatz angemietet. Auf dem Weg zur Arbeit kann ich inzwischen wieder offen fahren, sowieso ist das Leben zu kurz um geschlossen zu fahren. Ein wenig Angst, dass das Verdeck irgendwann nicht mehr funktioniert, habe ich dann aber doch. Es bleibt spannend und dennoch bleibe ich (wider aller Vernunft?) heiter!

    Zitat

    4 Mal editiert, zuletzt von Conny84 ()