Pleuelstangen beim JTD 2.4, 20 V austauschen

  • Hallo Allerseits,

    habe mal eine vielleicht etwas dumme Frage: Muß beim 2,4 JTD zwei Pleuelstangen wechseln. Irgendwo habe ich mal gelesen, daß jemand das bei irgendeinem Motor geschafft hätte, die Pleuel von unten an der Kurbelwelle vorbei- und den Kolben so weit aus der Büchse zu ziehen, daß er den Bolzen entfernen und die Pleuelstange tauschen konnte. Beim JTD ist das nicht zufällig auch denkbar? Ich kann mir allerdings noch nicht mal vorstellen, daß man den Kolben so weit aus der Büchse kriegt, daß der Bolzen sichtbar wird. Habe den Motor aber auch noch nie mit demontierter Ölwanne von unten gesehen.

  • Hallo Klauslap, eine interessante Frage!


    spontan würde ich sagen, fabri weiß die Antwort sofort.


    Ich könnte dir die Frage frühestens nächste Woche beantworten, da zerlege ich meinen "Wasserschlagmotor" und könnte bei der Demontage darauf achten und probieren ob das geht.


    Also, wenn du so lange Zeit hast, dann ist das kein Problem. Aber vermutlich wird fabri lächeln und sagen: daß weiß man doch :-).


    So hättest du die Antwort natürlich wesentlich schneller


    Viel Erfolg und beste Grüße

    "Wer kämpft, kann verlieren. Wer nicht kämpft, hat schon verloren" Bertolt Brecht

  • Hallo Allerseits,

    habe mal eine vielleicht etwas dumme Frage: Muß beim 2,4 JTD zwei Pleuelstangen wechseln. Irgendwo habe ich mal gelesen, daß jemand das bei irgendeinem Motor geschafft hätte, die Pleuel von unten an der Kurbelwelle vorbei- und den Kolben so weit aus der Büchse zu ziehen, daß er den Bolzen entfernen und die Pleuelstange tauschen konnte. Beim JTD ist das nicht zufällig auch denkbar? Ich kann mir allerdings noch nicht mal vorstellen, daß man den Kolben so weit aus der Büchse kriegt, daß der Bolzen sichtbar wird. Habe den Motor aber auch noch nie mit demontierter Ölwanne von unten gesehen.

    Ganz abgesehen von den Gründen, warum man bei einem Motor "zwei Pleuelstangen wechseln" will/muß: ohne Ausbau der Kurbelwelle geht nach unten gar nichts! (Lagerschalen alleine ja, aber Du willst ja mehr)


    Sehr vereinfacht:

    - Zylinderkopf runter

    - Ölwanne weg

    - im Kurbelgehäuse lachen Dich je Zylinder zwei Schrauben an den jeweiligen unteren Pleuellagern an

    - Schrauben lösen und untere Lager auffangen

    - Kolben nach oben rausdrücken

    - außerhalb des Motors Pleuel vom Kolben demontieren

    - Wiederzusammenbau in umgekehrter Reihenfolge


    Vor dem Wiederzusammenbau "Güte" und "Wiederverwendbarkeit" folgender Bauteile prüfen und ggf. Ersetzen bzw. aufarbeiten:

    - Planheit Zylinderkopf (Auflagefläche und abgasseitig)

    - "alles rund um Ein- und Auslaßventile"

    - Laufbuchsen

    - Kolben

    - Kolbenringe

    - Pleuellagerschalen

    - Kurbelwellen-Lagerflächen

    - Pleuel-Schrauben

    - Zylinderkopf-Schrauben

    - ...


    Eigentlich keine "Raketenwissenschaft", aber man sollte schon um gewisse Werkzeuge und Kenntnisse verfügen und über Anzugsmomente, Bauteiltoleranzen und den Material- und Ersatzteilaufwand vorab bescheid wissen! Und um der Frage vorweg zukommen: nein, weiß ich angefragten beim 2,4 JTD auch nicht. Mein Wissen beschränkt sich auf andere Motoren, die aber von der Bauart her gleich "behandelt" werden.


    Edit:

    Ach sorry, ich hab jetzt erst gesehen daß Du der mit dem "Wasserschlag" bist!

    Überprüfung der Steuerzeiten beim 156 SW, JTD 2,4 20

    4mm weniger Hub??? Sicher??? Das wär schon sehr heftig!!! Da hat's wahrscheinlich nen "Kolbenkipper" gegeben der nicht mehr "ausgebügelt" werden kann!!!

    Einmal editiert, zuletzt von Etapp () aus folgendem Grund: http://www.alfa-romeo-portal.com/forum/thread/428-%C3%BCberpr%C3%BCfung-der-steuerzeiten-beim-156-sw-jtd-2-4-20/?postID=11596#post11596

  • U179

    Ja, danke. Hätte auf jeden Fall bis dahin Zeit und würde mich wirklich interessieren. Also wenn du mal probieren willst, wie weit man die Pleuelstange mit Kolben an der Kurbelwelle vorbeiziehen kann, gerne


    Etapp

    ebenfalls vielen Dank. So wie du es mit dem Ausbau beschreibst würde ich es mir normalerweise auch denken. Ich würde mich nur tierisch ärgern, wenn ich zuerst den Kopp runter hätte (Reihenfolge geht bei mir nur so, sonst müsste ich den Wagen ohne Bühne zweimal auf Arbeitshöhe bringen) und würde dann von unten sehen, daß es evtl. auch ohne gegangen wäre. Aber halte ich eigtl. auch für ausgeschlossen unbd bin gespannt, wenn U179 das mal nachsieht.

    Also ein exaktes Maß sind diese 4mm nicht. das ist der Unterschied des Abstandes vom Kolbenboden zur Oberkante einer hohlgebohrten Glühkerze in OT, die ich als Führung für den Messdorn verwendet habe. Aber auf jeden Fall gibt es einen reproduzierbaren deutlichen Unterschied vom 15-bar-Zylinder zu den 25-bar-Zylindern und auch der Unterschied zu dem Zylinder mit nur 20 bar passt.

    Trotzdem bin ich mit der Diagnose auch nicht so ganz zufrieden. Ich war zwar nicht dabei, als das passiert ist, aber der Motor soll lediglich im Leerlauf gelaufen sein und direkt nach Auftreten der Schläge noch mit dem Zündschlüssel gestoppt worden sein. Hier im Forum gibt bzw. gab es Leute, deren Motoren offenbar bei voller Fahrt eine Wasserschlag erlitten und geringere Schäden davongetragen haben.

    Ja U179, deiner gehört leider nicht dazu.... Auch schwer vorstellbar, wenn ich mir die massiven Ersatz-Pleuel so anschaue, daß die sich um solch einen kompressionsmindernden Betrag zusammenstauchen können. Andererseits spricht die Wasserfontäne natürlich für sich, die der Motor nach Entfernen der Kerzen ausgespuckt hat. Also es wird vermutlich immer noch spannend bleiben, bis der Motor geöffnet ist.

  • Davon mal abgesehen das es für mich keinen Sinn ergibt nur den Pleuel zu tauschen, die Frage was hat der krumme Pleuel in dieser kurzen Zeit mit der Zylinderbuchse oder dem Kolben angestellt. Dies muss definitiv geprüft werden wenn man auf Nummer sicher gehen will.


    Selbst für jemanden mit geschickten Händen ist es nicht möglich das Pleuel ohne demontage des Kopfes herauszubekommen.


    Es müsste die Ölwanne entfernt werde, der Öl Sieb mit Ansaugung, die Kurbelwelle müsste raus und die Öldüsen zur Kolbenkühlung und Schmierung müssten ebenfalls raus. Dann stellt man entsetzt fest das man da aufgrund der Bauart keine möglichkeit hat auch noch den Sicherungssplint des Bolzen zu lösen, diesen herauszunehmen. Etc.


    Wenn dann einmal und das richtig instandsetzen.


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    Die Menschen die man liebt machen einen zu dem wer man ist.

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    uns aus macht auch sterben.

  • Ok, ok, und vielen Dank für deine Einschätzung und die Mühe, die du dir mit diesen fantastischen Bildern gemacht hast. War ja auch wie gesagt nur eine (dumme) Frage...

    Und natürlich sollte und werde ich dann bei einer Kopfdemontage auch alles prüfen.

    Wenn es aber tatsächlich mit geringerem Aufwand gegangen wäre, die Pleuel zu tauschen hätte ich es trotzdem erst mal so probiert.

    Und so pessimistisch bin ich bei dem Kolben erst mal gar nicht. Immerhin drückt er ja noch 15 bar und läßt auch nicht über die Maßen Druckluft durch.

  • Das schon klar. Aber wenn der Kolben durch der krummen Pleuelstange schon angefangen hat zu mahlen wäre es eine Frage der Zeit gewesen.


    Von daher. Demontieren musst du den ja eh.

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  • Hallo Allerseits und frohes Neues,

    habe mal über die Feiertage ein bisschen vorsondiert wegen dem Zylinderkopfausbau und auf der Zahnriemenseite schon mal alles freigräumt. Am Halter der HD-Pumpe bin ich dann erst mal steckengeblieben. Nach der DTE für den OHC-Motor sollen der ja nur mit zwei Schrauben befestigt sein, die ich beide inkl. der diversen Leitungs- und Ölmessstabbefestigungen gelöst habe. Der Halter sitzt aber trotzdem noch bombenfest, d.h. der 20V-Motor muß irgendwo noch eine dritte Schraube haben?

    Dann würde ich gerne noch etwas zur Demontage des "Ventildeckels" wissen: Sehe ich das richtig, daß dazu die Injektoren zu ziehen sind? Und bleibt die eine Nockenwelle dann kpl. in dem Ventildeckelgehäuse während bei der anderen die Trennfuge durch die Lagerböcke geht?

    Danke für eure Antworten und euch allen einen guten Start in 2018

  • Der Hdp Halter ist mit insgesammt 5 Schrauben befestigt.

    Die Injektoren müssen gezogen werden bevor der Ventildeckel (Nockenwellengehäusedeckel) runter kann.

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  • Vielen Dank nochmal für die schnelle Antwort. Habe mir jetzt auch mal ein Bild von dem Pumpenhalter besorgt, jetzt weiß ich auch, warum du geschrieben hast, daß es damit ein Problem geben könnte. Dann muß man hinter der Ansaugbrücke wohl erst mal alles freiräumen (Dieselfilter etc) und dann mit Spiegel und viel Gefühl versuchen, irgendwelche Nüsse mit Verlängerungen zu plazieren? Hast du dafür vielleicht noch einen Tipp für mich?

  • 3/8 zoll Werkzeug eignet sich dafür perfekt.

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  • Super Bilder

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  • alfa-romeo-portal.com/attachment/6852/

    So, jetzt sind'se endlich draußen (blöde unsichtbare und unnütze Blechhalterung am Auspuffkrümmer, von den versteckten 5er Torx in der Ölwanne am Kupplungsgehäuse ganz zu schweigen:knirsch:)


    Alfa_JTD2,4-Pleuel1.jpgAlfa_JTD2,4-Pleuel2.jpg

    Beim rechten (Zylinder 1) fehlen jetzt tatsächlich 4mm Hub, da hatte ich bei der Verformung schon Mühe, den Pleuelfuß durch den Zylinder zu drücken , beim linken 2 mm. Wenn man bedenkt, daß der praktisch nur mit Leerlauf-Drehzahl gelaufen und von Hand wieder abgestellt worden sein soll..... :kopfkratz:

    Der Rest sieht aber tatsächlich noch brauchbar aus, also ich würde sagen, die schon georderten Pleuelstangen auf das Gewicht der alten bringen (+0,6g) und rein damit.

  • Ja Leerlaufdrehzahl haut hin bei der Verformung bei Wasserschlag. Da kannst du eigentlich noch froh sein das der pleuel so nachgegeben und gehalten hat. Bei nem Wasserschlag je nach Menge und Drehzahl kann er dir ohne Probleme den Motor sprengen.


    Überprüfe dennoch alle anderen Pleuel sehr penibel ob diese sich nicht auch minimal verzogen haben. Denn das kann schnell zu Folgeschäden wie erhöhter Lager- und/oder Kolbenverschleiß führen.

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  • Gut, man muß auch überlegen, daß aufgrund des hier beschriebenen Vorfalls die Feuchtigkeit nicht als Sprühnebel sondern sozusagen "ungefiltert" als massiver Schluck Wasser in den Zylinder gesogen wurde....

    Tja, die anderen Pleuel, was soll man da sehen ohne spezielle Vermessungsarmaturen? Also ich denke, eine wie auch immer geartete Stauchung (und was anderes kommt ja beim Wasserschlag nicht in Betracht), die gerade noch mit bloßem Auge erkennbar wäre hätte unweigerlich eine minimale Hubdifferenz am Kolben zur Folge. Davon ist aber bei den übrigen drei Kolben absolut nichts zu sehen, die schließen bei OT allesamt bündig an der Zylinderoberkante und vor allem genau an der im Laufe der Zeit entstandenen Umkehrlinie ab.